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03.12.2021 07:12

Theodor Fliedner Stiftung gestaltet inklusive Zugänge - Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen

Am 3. Dezember ist internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen. Thema des diesjährigen Aktionstages ist „Führung und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen hin zu einer inklusiven, zugänglichen und nachhaltigen Welt nach Covid-19.“  

In der Theodor Fliedner Stiftung bedeutet der 3. Dezember jedes Jahr, dass man im Tagesgeschäft inne hält. An allen Standorten gibt es Herausforderungen wie selten zuvor. Das Bundesteilhabegesetz bestimmt die Arbeit vieler Kolleg:innen, das Leben unserer Klient:innen sowie deren Angehörigen. Gleichzeitig ist die Corona-Situation einmal mehr sehr angespannt. Genau 12 Monate ist es her, dass die Theodor Fliedner Stiftung den Wunsch einer Klientin zum Aktionstag 2020 als Statement veröffentlichte: „Mein größter Weihnachtswunsch ist, alle wieder normal sehen zu können“. Leider ist auch ein Jahr später dieser Wunsch noch aktuell.

Was man aus der Pandemie mitnehmen wird, um die – wie im Motto des Aktionstages genannte – „Welt nach Covid-19“ zu gestalten, wird man wohl erst in einiger Zeit sehen. Zunächst steht für die Theodor Fliedner Stiftung der andere Teil des Mottos im Mittelpunkt: Das Hier und Jetzt in der Pandemie möglichst inklusiv und zugänglich zu gestalten. 

Menschen mit Behinderungen beraten
andere Menschen mit Behinderugen

Dies geschieht zum Beispiel in der KoKoBe Mülheim. Hier beraten Menschen mit Behinderungen gemeinsam mit weiteren Mitarbeiter:innen der KoKoBe die Ratsuchenden. Oft sind es Fragen aus dem Alltag von Menschen mit Behinderungen – vor allem Wohnen, Arbeiten und Mobilität. Seit Sommer wurden viele Beratungen mit Erfolg durchgeführt. Im Januar wird die Theodor Fliedner Stiftung das Projekt und die Berater:innen in einem Portrait näher vorstellen.

Digitalen Erfordernissen im Hier und Jetzt begegnet man im Haus Engelbert und dem Haltepunkt Kaiserstraße mit angeschafften Tablets. Doch auch, wenn das Tor zur digitalen Welt offen ist, alleine durchgehen fällt vielen schwer. Wie man sich in Web & App zurechtfindet und Verantwortung für ein Gerät übernimmt, wird hier in Assistenz geschult. Gleiches gilt so schnell wie möglich für Fliedners Betreutes Wohnen. Sprachnachrichten sind hier schon längst im Arbeitsalltag integriert. Nun ist bei der Aktion Mensch ein Antrag für mehrere smarte Geräte eingegangen, um sie in der Betreuung mit Klient:innen einzusetzen. „Internet für alle“ heißt das Programm. Doch ein Gerät ist nur die halbe Wahrheit. Zur anderen Hälfte gehört, dass nur die wenigsten Menschen mit Behinderungen aus Kostengründen privat überhaupt W-LAN haben – und so decken neue Möglichkeiten auch neue Herausforderungen auf, denen sich die Beteiligten stellen.

Wie man sich sicher und selbstständig – nicht nur – digital bewegt, können Menschen mit Behinderungen bspw. in der Ausdruckswerkstatt lernen. Im neuen Angebot der KoKoBe – ebenfalls durch Aktion Mensch gefördert – erfahren und erleben die Teilnehmenden eine Erweiterung ihrer Kommunikationsstrategien. Dreh- und Angelpunkt ist die alltägliche Kommunikation. Der Bedarf, sich mitzuteilen und auszudrücken ist bei Menschen mit und ohne Behinderung gleich, die Möglichkeiten sind jedoch unterschiedlich. Als Produkt der Ausdruckswerkstatt soll ein Buch entstehen, das Texte, Bilder, Collagen und Notizen enthalten wird und von den Teilnehmenden selbst vom leeren Blatt bis zur ISBN-Nummer geplant und durchgeführt wird.

Benennt man nun noch einmal das Motto des Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen „Führung und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen hin zu einer inklusiven, zugänglichen und nachhaltigen Welt nach Covid-19.“  kann man konstatieren: Auch, wenn die Welt nach Covid-19 derzeit nicht klar erkennbar scheint, so werden diese Projekte sie auf jeden Fall mit prägen.