Nähe und Distanz in der Betreuung

Nähe und Distanz gehören zu den grundlegenden Bedürfnissen des Menschen. In Beziehungen können wir durch die Nähe zu anderen Schutz und Versorgung, sowie Anerkennung und Zugehörigkeit erfahren. In der individuellen Entwicklung der Person bekommt aber auch Distanz eine zunehmende Bedeutung. Wir entwickeln durch Distanzierung zu anderen Menschen Identität und Autonomie, fühlen uns selbstwirksam und werden unserer Selbst bewusst.

Diese Dynamik von Nähe und Distanz in der modernen Bindungsforschung beschrieben. In den Hauptthemen der Bindungsforschung können die wichtigsten Problembereiche von Menschen, die in Einrichtungen betreut werden, ausgemacht werden. Nähe- und Distanzerfahrungen dieser  Personengruppe sind häufig mit schmerzlichen und verletzenden Erfahrungen von Verlust, Trennung, Vernachlässigung oder gar Misshandlung verbunden. Daher wird gerade in ihnen der Wunsch nach engen, gefühlvollen und dauerhaften Beziehungen besonders stark. Dies stellt Fachkräfte, wenn sie diese Menschen betreuen und ihnen Nähe aber auch Distanzerfahrungen anbieten, immer wieder vor große Herausforderungen.

Das praxisorientierte Tagesseminar bietet eine Einführung in Grundlagenwissen der Psychodynamik von Nähe und Distanz und der Bindungstheorie. In Übungen unter Einbezug der Erfahrungen der Teilnehmer*innen kann ein Transfer in die eigene professionelle Arbeit begonnen werden.

• Nähe und Distanz als Grundbedürfnisse
• Entwicklungspsychologische und neurobiologische Erkenntnisse
• Aspekte der Bindungstheorie zu Nähe- und Distanzerfahrungen
• Umgang mit Nähe und Distanz und Methoden
• Beispiele, Übungen und Materialien
• Selbstsorge für Fachkräfte