Das evidenzbasierte und vielfältige Therapieangebot der Fliedner Klinik Berlin erweist sich bei verschiedensten psychischen Erkrankungen als äußerst wirksam. Dabei wird das therapeutische Vorgehen stets auf die individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten der jeweiligen Patient:innen abgestimmt.
Folgende Erkrankungen behandeln wir unter anderen:
Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Die Betroffenen leiden unter Gefühlen tiefer Traurigkeit, Energielosigkeit und Sinnlosigkeit. Dinge, die ihnen sonst Freude bereiteten, tun dies nicht mehr. Sie leiden unter Grübelneigung und Konzentrationsstörungen und haben häufig das Gefühl, sich nichts mehr merken zu können. Auf der körperlichen Ebene berichten viele Betroffene von Schlafstörungen, Appetitmangel und den verschiedensten "Beschwerden" oder Schmerzen.
Abhängig von Anzahl und Schwere der Symptome wird eine depressive Episode als leicht, mittelgradig oder schwer bezeichnet.
Dabei sollten für die Diagnose einer depressiven Episode diese Symptome nicht nur kurzfristig, sondern über einen längeren Zeitraum (z.B. 2 Wochen) bestehen.
Viele Menschen erkranken an einer Depression: Männer haben ein Lebenszeitrisiko von 12% und bei Frauen liegt es sogar bei 23% (so viel Prozent aller Frauen erkranken einmal im Leben an einer behandlungsbedürftigen Depression). Deshalb geht man davon aus, dass in der Bundesrepublik 2–3% der Männer und 4–7% der Frauen aktuell an einer Depression (bei unterschiedlichem Schwergrad) leiden. Nicht selten sind auch Rückfälle bei Menschen, die schon einmal eine Depression gehabt haben.
Die bipolare Störung besser bekannt unter der manisch depressiven Erkrankung zählt zu den sogenannten affektiven Erkrankungen. Sie ist gekennzeichnet durch sowohl manische ("Himmel hochjauchzend") und depressive ("zu Tode betrübt") Zustände. Häufig wird die Diagnose erst spät gestellt, da die Symptome außer in der maximalen Ausprägung auch deutlich weniger eindrucksvoll verlaufen können. Sie zählt zu den psychischen Erkrankungen, die durch wiederholte Krankheitsepisoden und somit auch durch längere Krankheitsphasen gekennzeichnet ist. Eine umfangreiche und sorgfältige Diagnostik ist wichtig, um eine sichere Diagnose stellen zu können. Ziel der Behandlung ist eine gute Behandlung der jeweils manischen oder depressiven Episoden und eine gute Phasenprophylaxe, um künftige Krankheitsepisoden zu verhindern. Entsprechend der sogenannten multifakturieren Genese der Erkrankung (vor allem genetische und psychische Faktoren) wird die Erkrankung meist multimodal mittels Medikamenten, Psychotherapie und weiteren therapeutischen Verfahren behandelt.
Bei Angststörungen quält Betroffene das Gefühl der Angst, welche er nicht mehr zu überwinden weiß. Bei der Panikstörung wird die Betroffene oder der Betroffene plötzlich und vollkommen unerwartet von panischer Angst, zu sterben, verrückt zu werden oder die Kontrolle zu verlieren, überfallen. Bei der sogenannten Agoraphobie ist es Betroffenen unmöglich, bestimmte Plätze oder Orte wie Kaufhäuser und Marktplätze aufzusuchen, mit dem Bus oder Auto zu fahren oder Fahrstühle zu benutzen, da er Angst hat, nicht "fliehen" zu können.
Bei sozialen Ängsten besteht vor allen Dingen die Befürchtung, etwas Peinliches oder Unangenehmes in der Öffentlichkeit zu tun, für das man sich dann schämen müsste. Deshalb wird der Kontakt zu anderen Menschen häufig gemieden.
Es können aber auch eher diffuse Ängste und Befürchtungen bestehen, dass nahen Angehörigen etwas passieren könnte oder dass das Leben an sich negativ verlaufen wird, hierbei spricht man von einer generalisierten Angststörung.
Es sind verschiedene Formen von Essstörungen bekannt: Bei der Anorexia nervosa fürchtet die Betroffene (es handelt sich in den meisten Fällen um Frauen) zu dick zu werden. Sie kontrolliert und zügelt deshalb ihr Essverhalten und treibt vermehrt Sport, um Gewicht zu verlieren. Dies kann bis zu lebensbedrohlichen Zuständen führen.
Bei der Bulimia nervosa fürchten die meisten Betroffenen ebenfalls zu dick zu sein und beginnen deshalb mit Diäten. Der zunehmende Heißhunger führt dann aber zu sogenannten "Essattacken", deren Folgen (die unerwünschte Gewichtszunahme) sie durch Erbrechen oder Abführmittel zu bekämpfen versuchen.
Bei der Adipositas leiden die Betroffenen unter sehr starkem Übergewicht und konsumieren große Mengen an Nahrung.
Eine posttraumatische Belastungsstörung entsteht meist dann, wenn einem Menschen etwas passiert, was außerhalb der normalen menschlichen Erfahrung steht, wie z.B. sexuelle Gewalt, Gewalterfahrung durch Krieg oder Verbrechen, Raubüberfälle oder Schäden durch Naturkatastrophen. Die Bilder dieser Ereignisse lassen den Betroffenen nicht mehr los, beeinflussen die Stimmung und den Schlaf und belasten die Person sehr. Betroffene entwickeln eine höhere Störbarkeit für alles, was ihn auch nur im entferntesten an das Unglück erinnert. Die Sache einfach zu "vergessen", wie es viele Angehörige oder Freunde raten, gelingt nicht und die Betroffene oder der Betroffene fühlt sich zusätzlich noch schuldig.
Darunter versteht man Gedanken, Handlungsimpulse und Handlungen, die sich einem Menschen aufdrängen und gegen deren Auftreten er sich vergebens wehrt. Obwohl er sie als unsinnig empfindet, kann er sie nicht unterlassen, da er sonst unter sehr negativen Gefühlen leidet. Oft nehmen diese Zwänge dann sehr viel Zeit in Anspruch und sind damit für die normalen Lebensvollzüge sehr hinderlich. Oder sie bringen die Betroffenen dazu, Aktivitäten ganz zu unterlassen, um das Auftreten von Zwängen zu vermeiden. Beispiele: Waschzwang, Kontrollzwang, der Gedanke, sich zu beschmutzen oder der starke Impuls, verpönte Dinge zu tun.
„Wer ausbrennt, muss einmal gebrannt haben“ – Viele Menschen neigen zur Selbstüberforderung, insbesondere in beruflicher Hinsicht. Eigene Bedürfnisse, bis hin zu einem eigenen Sozialleben und Partnerschaft werden zu Gunsten eines hohen beruflichen Engagements vernachlässigt. Nach einiger Zeit stellt sich dann eine Erschöpfung ein, die sich in chronischer Müdigkeit, Konzentrationsstörung, Schlafstörungen oder körperlichen Symptomen zeigen kann. Das ehemals hohe Engagement geht über in einen vermehrten Rückzug in beruflichen Aufgaben, aber auch in privaten Kontakten. Positive Einstellungen werden zunehmend durch negative abgelöst. Die negativen Gefühle wenden sich gegen die Patient:innen selbst und führen dann zu Depressionen, oder zeigen sich in Aggressionen und Vorwürfen gegen andere. Betroffene fühlen sich leer, gleichgültig, „ausgebrannt“.
Gefühlsstörungen und Stimmungsbeeinträchtigungen meist depressiver Art, die als Reaktion auf länger dauernde ungünstige Lebensumstände auftreten.
Unter psychosomatischen und somatoformen psychischen Störungen versteht man Erkrankungen, bei denen sich psychische Faktoren auf die Entstehung und den Zustand einer körperlichen Erkrankung auswirken. Hierzu zählen Erkrankungen des Magen-Darmtrakts (z.B. Colon irritabile, Hyperazidität des Magens), Erkrankungen des Immunsystems (z.B. Allergien), Erkrankungen der Haut (z.B. Schuppenflechte) und vieles mehr. Weiterhin fallen in diesen Bereich auch die somatoformen Störungen, bei denen Betroffene über viele körperliche Probleme berichten, die aber immer wieder von Ärzt:innen nicht erkannt werden, bzw. als nicht vorhanden diagnostiziert werden. Trotzdem empfinden Betroffene Symptome, unter denen sie sehr leiden. Eine spezielle Variante dieser somatoformen Störungen ist die somatoforme Schmerzstörung, dabei weisen die Betroffenen anhaltende oder immer wiederkehrende Schmerzzustände auf, die sich nicht aus dem körperlichen Zustandsbild erklären lassen.
Suchterkrankungen sind sehr häufig. Eine wesentliche Unterscheidung besteht zwischen Substanzmissbrauch und -abhängigkeit. Beim Missbrauch steht die psychische oder körperliche Schädigung des Betroffenen durch den Gebrauch einer Substanz im Vordergrund. Bei der Abhängigkeit ist der starke, unwiderstehliche Wunsch, eine Substanz zu konsumieren wesentlich. Beginn, Ende und Menge des Konsums können zunehmend weniger kontrolliert werden. Immer größere Mengen müssen konsumiert werden, um eine gleich bleibende Wirkung zu erzielen. Wird der Konsum eingestellt, so kommt es zu körperlichen Entzugssymptomen. Das Suchtverhalten und seine Folgen nehmen so viel Zeit in Anspruch, dass andere Interessen und Pflichten zunehmend vernachlässigt werden. Trotz der körperlichen und sozialen Folgeschäden wird weiter konsumiert.
Vielen Suchtkranken fällt es ausgesprochen schwer, sich ihre Erkrankung einzugestehen. Oft wird diese Erkrankung vor allem mit persönlichem Versagen in Verbindung gebracht, obwohl längst neurobiologische Grundlagen bekannt sind. Entsprechend groß sind die damit verbundenen Schuld- und Schamgefühle und entsprechend schwierig ist es, Hilfe zu suchen und mit Rückfällen umzugehen. Oft hat das Suchtverhalten auch bereits über lange Zeit dazu geführt, dass Probleme nicht aktiv angegangen werden. Diese werden dann mit der Abstinenz umso deutlicher und drängender und erhöhen damit auch die Rückfallgefahr. Neben dem Erreichen von Abstinenz und dem Umgang mit Rückfällen ist deshalb auch die gezielte Erarbeitung von Lösungen für Probleme im Alltag ein wesentlicher Bestandteil der Therapie.
Anhaltende Verhaltensmuster, die mit persönlichem Leiden und gestörter sozialer Funktionsfähigkeit einhergehen. Die Übergänge zum Normalen sind fließend, aber der "Leidensdruck" ist oft erheblich.
Zustände, die mit Denkstörungen, Wahnvorstellungen oder Halluzinationen (Positivsymptome) und/oder Antriebsmangel, Apathie und Freudlosigkeit (Negativsymptome) einhergehen. In der Erholungsphase von psychotischen Episoden ist die tagesklinische Behandlung der beste Weg zu einer weitestgehenden oder kompletten Ausheilung.
Neuere Forschungen haben gezeigt, wie unterschiedlich die Ursachen für Gedächtnisstörungen sein können und wie vielgestaltig deshalb die therapeutischen Ansatzmöglichkeiten sind. Generell hat sich die therapeutische Beeinflussbarkeit der Gedächtnisstörungen durch Trainingsverfahren und medikamentöse Strategien deutlich gebessert.