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Behandlungsangebote
Entwöhnungstherapie im Überblick

Abhängigkeit von Suchtmitteln ist eine Krankheit, die verschiedene individuelle Ursachen hat und alle Lebensbereiche betrifft. Sie beeinträchtigt das eigene Wohlbefinden, belastet Familie, Freunde und Beruf. Ziel der Entwöhnung ist es, die persönlichen auslösenden Faktoren der Erkrankung zu erkennen und zu bearbeiten und dadurch unseren Patient:innen zu ermöglichen, ohne Suchtmittel zu leben. Sie werden einer festen Gruppe von 10-12 Mitpatient:innen zugeordnet. Mit den Menschen dieser Gruppe leben sie in einer Wohneinheit beieinander und haben die meisten Therapien gemeinsam. Ein tiefenpsychologisch fundiertes Behandlungskonzept wird dabei durch sozialtherapeutische, verhaltenstherapeutische und systemische Ansätze ergänzt.

Informationen über die Krankheit und allgemeine Gesundheitsthemen stärken den Entschluss, künftig auf Suchtmittel zu verzichten. Entspannungs- und Belastungstraining, Schwimmen und Bewegungstherapie bewirken, dass sich die Patient:innen schon nach wenigen Wochen besser fühlen. Neue Verhaltensweisen und Gewohnheiten sollen künftig den Griff nach Alkohol und Medikamenten ersetzen. In den Gruppen- und Einzelgesprächen werden neue Strategien erprobt, mit Konflikten und belastenden Situationen umzugehen. Dabei unterstützt auch die Begleitung der therapeutischen Gemeinschaft nach dem Bezugspflegesystem.

Parallel dazu werden in der Arbeitstherapie praktische und kreative Fähigkeiten gefördert und oft auch neu entdeckt. Der Umgang mit verschiedenen Materialien wie Ton, Speckstein, Ytong, Holz, Seide und Farbe gibt Anregungen für die Freizeitgestaltung.

Die Mitarbeit in unserer als Übungsfirma konzipierten Cafeteria „Auszeit“ auf dem Krankenhausgelände, in den Werkstätten, in der Parkanlage und der Vogelvoliere dienen der Probebelastung und sind Bestandteile der Arbeitstherapie.

Spezielle therapeutische Themen können in den indikativen Gruppen vertieft werden, einen anderen Zugang zu ihren Themen finden sie ergänzend in der Kunsttherapie.
Die Behandlung soll nicht zuletzt Schritt für Schritt wieder in den häuslichen Alltag zurückführen. So werden zum Beispiel auch Alltagssituationen wie die Bewerbung um einen Arbeitsplatz oder Behördengänge erprobt. Die Patient:innen bereiten auch ihre Rückkehr in die gewohnte Umgebung im Rahmen von Belastungserprobungen zu Hause vor. Kontakte zur Familie, zum Arbeitgeber und zu Selbsthilfegruppen am Heimatort werden dabei neu geknüpft.