Therapieangebote

Institutsambulanz

Grundsätzlich bieten wir ambulante Diagnostik und Therapie hinsichtlich des gesamten Spektrums psychischer Störungen an. Ausnahmen sind akute psychotische und manische Störungen, akute Suizidalität, akute Verwirrtheitszustände und primäre Suchterkrankungen.
Primäre Bezugsperson für eine ambulante Therapie ist eine Ärztin oder ein Arzt. Diese Person führt Gespräche mit Ihnen, informiert und berät Sie, leitet Sie hinsichtlich evtl. Verhaltensänderungen und Übungen an und verordnet evtl. eine Medikation. Je nach Störungsbild kommen psychologisch-diagnostische Termine oder eine Sozialberatung dazu. Bitte beachten Sie, dass wir in unserer Ambulanz keine Antrags-Psychotherapie (wie bei einem:r niedergelassenen Psychotherapeut:in) durchführen.
 

Wir haben derzeit drei Spezialsprechstunden:
Psychische Störungen im Seniorenalter
Hierzu zählen vor allem Depressionen , leichte kognitive Störung en und Demenz -Erkrankungen. Unsere Spezialsprechstunde bietet entsprechende Diagnostik, Beratung und Therapie.
 

ADHS im Erwachsenenalter
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zählt zu den häufigsten psychischen Störungen des Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalters. Nicht nur die Aufmerksamkeitsfunktionen, das motorische und innere Aktivitätslevel und die Kontrolle von Impulsen können gestört sein, sondern es treten häufig auch Probleme mit einem cholerischen Temperament, Stimmungsschwankungen und erhöhter Stressempfindlichkeit auf. Dies führt zu Beeinträchtigungen in Beziehungen, in der Ausbildung und im Beruf. In unserer Spezialsprechstunde bieten wir Diagnostik, Beratung und in Einzelfällen auch Therapie an.

Autismusspektrum-Störungen im Erwachsenenalter
Nach den neuesten Diagnose-Systemen wird nicht mehr in Asperger-, frühkindlichen oder atypischen Autismus unterschieden. Vielmehr wird ein autistisches Spektrum zugrunde gelegt, an dessen einem Ende leichtere Formen, am anderen Ende schwerste autistische Störungen (meist mit geistiger Behinderung) stehen. In unserer Sprechstunde kümmern wir uns um die leichteren Formen, die häufig als „hochfunktionaler Autismus“ bezeichnet werden. Dies bedeutet, dass die betroffenen Personen meistens eine mindestens normale Intelligenz haben und einigermaßen selbständig ihren Alltag bewältigen können. Alle autistischen Störungen haben zwei wesentliche Merkmale gemeinsam: Erstens fällt es den Betroffenen sehr schwer, sich in andere Personen hineinzuversetzen, Gefühle in der Interaktion zu verstehen und sich für innere Vorgänge anderer und bei sich selbst zu interessieren. Blickkontakt beim Kommunizieren ist eher die Ausnahme. Zweitens sind Menschen mit einer Autismusspektrum-Störung sehr unflexibel, was Überraschendes, Unvorhersehbares, Vorläufiges oder Übergangssituationen betrifft. Ihr Bedürfnis nach Regelmäßigkeit, Gleichförmigkeit und Genauigkeit findet unter anderem Ausdruck in ihrer Ernährung, ihrem Kleidungsstil, bestimmten Gewohnheiten und Ritualen und schließlich in einer gewissen Einsilbigkeit ihrer Kommunikation. In unserer Sprechstunde bieten wir fundierte Diagnostik, Beratung und in Einzelfällen auch Therapie an.

 

Tagesklinik

Basis der Therapie in der Tagesklinik sind vier Gruppen (1 x Schematherapie, 1 x Akzeptanz- und Commitmenttherapie/ACT mit DBT, 1 x Tätigkeiten-orientierte Therapie, 1 x Verhaltens-/Gesprächstherapie) mit jeweils sechs bis neun Patient:innen. Diese Gruppen finden 3 x wöchentlich statt. Zusammen mit anderen Patient:innen der jeweiligen Ebene werden zusätzliche Gruppen angeboten: „Aktiv in den Tag“ (Morgenrunde), „Achtsam in den weiteren Tag“ (Abschlussrunde), Entspannungstherapie (Progressive Muskelrelaxation), Ergotherapie, Sport- und Bewegungstherapie, Psychoedukations-Gruppe (Information und Beratung hinsichtlich Psychologie/Psychotherapie und Soziales), Achtsamkeits-Gruppe (Einführung und Vertiefung), „Balance aktiv“ (Bewegung und Yoga), Gymnastik, „Mitgebracht“ (Gruppe zur Ressourcenaktivierung) und Musiktherapie.

Dieses Programm wird ergänzt durch wöchentliche ärztliche Visiten und Sprechstunden und therapeutische Einzelgespräche.
 

Die psychiatrische Bezugspflege in der Fliedner Klinik Gevelsberg

Unsere psychiatrische Bezugspflege umfasst die fachgerechte und geplante pflegerische Versorgung von Menschen in psychischen Notlagen.

Ein wesentlicher Bestandteil der psychiatrischen Pflege liegt dabei in der Beziehungsgestaltung, insbesondere in dem Aufbau einer möglichst tragfähigen Beziehung zwischen Pflegekraft und Patient:in. Ein empathischer und wertschätzender Umgang sowie ein fundiertes theoretisches Wissen um das Störungsbild sind dafür Voraussetzung.

In unserer Klinik soll jede:r Patient:in pflegerisch bestmöglich in Krisensituationen unterstützt werden und sowohl individuelle als auch standardisierte Praktiken zur Selbsthilfe erlernen. Dafür wird dem/der Patient:in eine bestimmte Pflegekraft zugeordnet, mit der/die Patient:in wöchentlich Gespräche im Zeitrahmen von 25 Minuten führt. Schlafhygiene und Selbstfürsorge, Umgang mit Grübelkreisen, Entspannungstechniken und Hilfe bei individuellen Problemen wie Emotionsregulation und Problemen in der Abgrenzung werden thematisiert. Außerdem unterstützen wir die Patient:innen bei der Suche nach Fachärzt:innen und Psychotherapeut:innen für die Zeit nach der tagesklinischen Behandlung.