Unsere Grundhaltung

Wir pflegen eine therapeutische, d.h. entsprechend des griechischen Wortsinns dienende Grundhaltung. Achtsam, respektvoll und beharrlich kümmern wir uns um Menschen in seelischer Not, unabhängig von deren kulturellem, religiösem oder sozialem Hintergrund. Wir praktizieren eine Haltung der Achtsamkeit. Es geht darum, im Hier und Jetzt präsent zu sein und den gegenwärtigen Moment bewusst und aufmerksam zu erleben, ohne ihn zu bewerten.

Wir achten in der Therapie auf eine Ausgewogenheit (Dialektik) zwischen Akzeptanz der Person und Würdigung ihrer Probleme einerseits, und Veränderung, Klärung und Akzeptanz (dessen, was sich vorerst nicht verändern lässt) andererseits. Erst wenn eine Person sich angenommen und ernst genommen weiß, ist sie bereit, die Herausforderung zur Veränderung anzunehmen. Das Prinzip der Balance zwischen Akzeptanz und Veränderung(smotivation) stammt aus der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) und der Dialektisch-behavioralen Therapie (DBT).

Wir nehmen während der Therapie eine fürsorgliche, d.h. begrenzt väterliche bzw. begrenzt mütterliche Haltung ein. Patient:innen können dadurch an uns als Vorbild lernen, mit ihren eigenen kindlichen, schwachen und bedürftigen Anteilen akzeptierender, schützender, tröstender und förderlicher umzugehen. Diese Prinzipien des „begrenzten Beelterns“ und der „Selbstbeelterung“ stammen aus der Schematherapie.

Wir versuchen, uns in unsere Patient:innen hineinzuversetzen und leiten sie dazu an, sich erfolgreicher in sich selbst und andere Personen hineinzuversetzen. Wir tun dies auf fragende („nicht-wissende“), auslotende und tastende Weise unter feinfühliger Beachtung ihrer Grenzen. Dieses Sich-in-den-anderen-Hineinversetzen wird Mentalisieren genannt und stammt aus der Mentalisierungs-basierten Therapie (MBT).

 

Unsere Grundsätze

Wir bieten eine individuelle Therapie aus mehreren Bausteinen: Wir kombinieren verschiedene Maßnahmen (z. B. Information/Beratung und Medikation und Ergotherapie), um die Wirksamkeit unserer Gesamtstrategie zu erhöhen und die individuellen Erfordernisse möglichst genau zu berücksichtigen.

Wir praktizieren eine störungsspezifische und wissenschaftlich fundierte (evidenz-basierte) Therapie: Wir achten darauf, Therapieverfahren zu verwenden, die sich in wissenschaftlichen Studien als wirksam bei bestimmten psychischen Störungen erwiesen haben. Auch neurowissenschaftliche Erkenntnisse fließen in unser therapeutisches Denken und Handeln ein. Beispielsweise spielen die neurobiologischen Voraussetzungen (z. B. genetisch-familiäre Belastung, Bindungsstil, Prägung des Stress-Verarbeitungssystems) einer Person eine wichtige Rolle für einen psychotherapeutischen Veränderungsprozess.

Wir arbeiten in multiprofessionellen Teams: Nur durch sich ergänzende und respektvoll-kollegiale Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen können Patient:innen umfassend und differenziert in ihrem Veränderungsprozess begleitet und unterstützt werden.

Kollegialität und die Wertschätzung der Stärken einzelner Mitarbeiter:innen sind die Grundlage unserer Professionalität.

Durch regelmäßige interne und externe Fortbildungsveranstaltungen, Literaturrecherche, Forschungsaktivitäten, Teambesprechungen, Supervisionen durch externe Psychologen und das Qualitätsmanagement-System unserer Stiftung haben wir ein hohes Maß an Professionalität, (therapeutischer) Qualität und Sicherheit erreicht. Das Erreichte wird kontinuierlich überprüft, gefestigt und nötigenfalls ergänzt.



Die Theodor Fliedner Stiftung ist mit ihren Kliniken Mitglied im Ethikverein e.V - Ethik in der Psychotherapie
 

Die Theodor Fliedner Stiftung als diakonischer Träger sieht sich der Einhaltung ethischer Grundsätze in der Psychotherapie besonders verpflichtet. Dieses zeigt sich unter anderem auch darin, dass die Stiftung als erster Krankenhausträger Deutschlands aktives Mitglied im Verein „Ethik in der Psychotherapie e.V.“ ist. In ihrem gemeinsamen Positionspapier erklären die Einrichtungen des Fachbereiches Seelische Gesundheit, warum das Thema Ethik in der Psychotherapie ebenso selbstverständlich wie förderungswürdig ist.

Hier finden Sie unser Positionspapier


 Hier finden Sie den Flyer des Ethikvereins e.V.