Therapieangebote
Die Fliedner Klinik Düsseldorf bietet ein breites Spektrum modularer Therapieformen an. Da eine erfolgreiche Therapie nur mit der aktiven Mitarbeit der Patient:innen möglich ist, orientiert sich die Behandlung an den Wünschen und konkreten Anforderungen der Patient:innen.

  •  

     

    Verhaltenstherapie

    Die Verhaltenstherapie ist eine auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Lernpsychologie beruhende Psychotherapieform, bei der mit den Patient:innen gemeinsam Strategien zur Überwindung der derzeitig bestehenden Probleme erarbeitet werden. Hierzu wird im Rahmen der Problemanalyse genau erörtert, wie es zu den belastenden Symptomen gekommen ist, um dann daraus eine gezielte und wirksame Behandlungsmethode abzuleiten. Die Betroffenen haben bei dieser Therapieform eine aktive Rolle und arbeiten selbstständig an der Überwindung ihrer Probleme. Sie sind sich bei jedem Schritt des Therapieprozesses im Klaren darüber, warum etwas in der Therapie passiert.

  • Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

    Diese Therapieform beruht vor allem auf der Klärung und Bearbeitung von Konflikten der Patient:innen vor dem Hintergrund ihrer Lebensgeschichte, zuweilen auch im Rahmen von Gruppensitzungen.

  • Psychopharmakotherapie

    Die Psychopharmakotherapie ist für die Behandlung psychischer Störungen unverzichtbar geworden und schafft bei bestimmten psychiatrischen Erkrankungen überhaupt erst die Voraussetzungen für eine Psychotherapie. Durch die Entwicklung neuer Medikamente konnte das Spektrum therapeutischer Möglichkeiten in den letzten 20 Jahren ständig erweitert werden. Wegen der Tendenz zu chronischen und/oder rezidivierenden Verläufen vieler psychischer Störungen gewinnen neben der Akuttherapie (einschließlich Infusionsbehandlungen) Langzeittherapien und Präventionen zunehmend an Bedeutung. Die sorgfältige Auswahl des Medikaments und die individuelle Einstellung der notwendigen Dosis unter Beachtung der Lebensqualität der Patient:innen erfordern umfassende Erfahrungen des Arztes, um die Psychopharmakotherapie im Rahmen eines "Gesamtbehandlungsplans" optimal zu integrieren

  • Burn-Out-Prävention (BOP)

    In der 8 Wochen dauernden „Burn-Out-Präventionsgruppe“ der Fliedner Klinik Düsseldorf sollen gemeinsam Wege zur Bewältigung von Stress am Arbeitsplatz gefunden werden.

    „Nur wer gebrannt hat, kann auch ausbrennen." (Unbekannt)

    Wir möchten im Rahmen dieser Gruppe zunächst verstehen, warum sich ein Burn-Out-Syndrom entwickelt hat. Dabei ist uns wichtig, dass die Teilnehmer lernen zu erkennen, was ihnen Stress macht und wie dieser sich auf sie selbst und verschiedene Lebensbereiche auswirkt. In einem lösungsorientierten Procedere sollen die Teilnehmer anschließend lernen eigene stressverschärfende Gedanken und Ansprüche an sich selbst zu hinterfragen und ggf. zu verändern. Darüber hinaus werden konkrete berufsspezifische Stresssituationen am Arbeitsplatz näher beleuchtet und Lösungsmöglichkeiten erarbeitet. Dabei werden gezielte Zeitmanagement- und Problemlösestrategien vermittelt (z.B. Tagesplanung, Pareto-Prinzip). In dieser Gruppe wird darüber hinaus sehr viel Wert darauf gelegt, ein gesundes Verhältnis zwischen Spannungs- und Entspannungszuständen wiederherzustellen. In diesem Kontext werden Entspannungsmethoden, insbesondere auch für den Arbeitsplatz geeignete Kurzentspannungstechniken (u.a. Bauchatmung, PMR) angeboten. Auch eine Erhöhung der Genussfähigkeit und die Planung einer entspannteren Freizeitgestaltung mit (Re-)Aktivierung des sozialen Netzwerkes stehen im Fokus des Programms.

  • Training emotionaler Kompetenzen (TEK)

    Nach Matthias Berking (2008)
     

    Das TEK versteht unter emotionalen Kompetenzen Fertigkeiten, die Menschen dabei helfen können, mit Stress und problematischen Gefühlen so umzugehen, dass langfristig die eigene Gesundheit erhalten bleibt. Das Training eignet sich besonders gut für Menschen, die ihre Stressregulationskompetenz in verschiedenen Lebensbereichen erhöhen wollen. Es soll eine achtsamere Haltung insbesondere sich selbst gegenüber fördern, den eigenen Selbstwert stärken und die Lebenszufriedenheit erhöhen.

    Stress und unangenehme Gefühle gehen meist einher mit einer hohen Körperanspannung und unruhiger, flacher Atmung. Daher wird im TEK zunächst trainiert, die Muskeln gezielt locker zu lassen und sich über eine ruhige, tiefe Atmung immer besser entspannen zu können.
    Stress und unangenehme Gefühle sind meist auch damit verbunden, dass ich meine Aufmerksamkeit eher auf die negativen Aspekte einer Situation richte. Dabei bewerte ich mich und andere ggf. negativ, was unangenehme Gefühle auslöst und auf Dauer das innere Stressniveau ansteigen lässt. Ich befinde mich in einem Autopilotenmodus, der mich Dinge tun uns sagen lässt, die ich später vielleicht bereue. Aufgrund dessen wird im TEK geübt, innere Befindlichkeiten aus der Perspektive eines neutralen inneren Beobachters wahrzunehmen und aus dieser Distanz heraus möglichst bewertungsfrei benennen zu können wie es mir gerade geht oder wie ich bewerte (z.B. „Da ist gerade mein innerer Kritiker“). Anschließend besteht die Möglichkeit realistischer zu analysieren, ob meine Bewertungen der Situation gerecht werden und was ich ggf. tun kann, damit es mir in dieser Situation besser geht („Regulierungskompetenz“).
    Stress und unangenehme Gefühle lassen sich meist nicht von einem Moment auf den nächsten beenden. Wenn ich dies von mir verlange, setze ich mich noch mehr unter Druck, was mein inneres Stressniveau noch weiter ansteigen lässt. Darüber hinaus tragen einige Verhaltensweisen, die ich einsetze, um meinen Stress bzw. die unangenehmen Gefühle zu beenden auch dazu bei, dass ich gestresst bleibe. Im TEK geht es daher darum zu lernen, seine Gefühle zu akzeptieren (das bedeutet nicht „gutzuheißen“). Wenn Gefühle ausgelöst worden sind, brauchen sie eine Weile, um wieder abgebaut zu werden. Je mehr ich mich dabei unter Druck setze oder mich selbst abwerte, verstärken sich sowohl Stress als auch unangenehme Gefühle weiter.

    Im Rahmen des TEK-Trainings in der Fliedner Klinik Düsseldorf werden sieben emotionale Basiskompetenzen vermittelt, die bei allen problematischen Gefühlszuständen hilfreich sein können. Die vermittelten Strategien basieren auf neuen neurowissenschaftlichen Erkenntnissen.

    Literaturempfehlung: Berking, M. (2007). Training emotionaler Kompetenzen. Berlin: Springer

  • Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT)

    Psychische Störungen gehen oft mit der Tendenz einher schmerzhafte Erinnerungen, Gedanken und Emotionen zu meiden und sich mit unterschiedlichsten Verhaltensweisen von diesen zu distanzieren.
    Kurzfristig mögen solche Strategien funktionieren, wir glauben jedoch, dass diese langfristig ineffektiv und unter Umständen schädlich sein können.

    Im Rahmen des neuartigen Behandlungsansatzes ACT geht es dem entsprechend um das Fördern der Bereitschaft, schmerzhafte Gedanken und Gefühle in unserem Leben halten zu können und diesem Leid mit unterschiedlichen Möglichkeiten zu begegnen.
    Dies soll dabei helfen und unterstützen sich in die Richtung zu bewegen, die für uns persönlich wichtig ist – die selbstgesteuerte und werteorientierte Lebensführung.

    Es geht hierbei um die Frage „Wonach möchte ich mein Leben trotz Hindernissen und unangenehmen Gefühlen ausrichten?"

  • Tiefenpsychologische Gesprächsgruppe

    In einer themen- und ergebnisoffenen Gruppe wird nach den Prinzipien der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie unter ärztlich therapeutischer Gesprächsführung in vertrauensvoller Atmosphäre die Möglichkeit zu positiver Beziehungserfahrung mit gleich oder ähnlichen Betroffenen gegeben: Ich bin nicht allein mit dem Kummer oder dem Hadern mit diesem oder jenem Problem. Ziel ist es, sich wechselseitig seine Erfahrungen und seine Reaktionen zur Verfügung zu stellen, um damit eigene Erlebens- und Handlungsspielräume zu erweitern. Neben der Linderung der Symptome kann ein vertieftes Selbstverständnis auf dem Hintergrund der lebenslangen Beziehungserfahrungen erreicht werden. Darüber hinaus stellen die Therapeut:innen nach dem „Prinzip Antwort“ mögliche Klärungs- und Deutungsansätze zur Verfügung, um ein größeres Verständnis biografischer Zusammenhänge mit der aktuellen Symptomatik/Problematik zu ermöglichen.

  • Kunsttherapie

    In der Gestaltungs- und Kunsttherapie werden über kreative Medien emotionale Prozesse beobachtbar gemacht. Über die Gestaltung eigener Themen, z.B. im Rahmen der belastenden Symptome können die Patient:innen neue Aspekte der dabei empfundenen Emotionen entdecken und vielleicht Lösungswege entwickeln, die sie durch einfaches "Nachdenken" nicht finden würden. Über die benutzten Materialien (z.B. Arbeiten mit Ton, Aquarellieren, Erarbeiten von Collagen), ergibt sich so ein direkter Zugang zu unbewussten Prozessen. Sie kann auch ambulant in Anspruch genommen werden.

  • Ergotherapie

    Durch den Einsatz von kreativen Techniken und lebenspraktischen Übungen werden Kompetenzen und Handlungsfähigkeiten gefördert und gestärkt. Die Ergotherapie ermöglicht eine Verbesserung des seelischen Befindens und unterstützt den Gesundungsprozess. In der Tagesklinik ist die ergotherapeutische Behandlung ein fester Bestandteil des Wochenplans. Sie kann auch ambulant im einzeltherapeutischen und im gruppentherapeutischen Setting in Anspruch genommen werden. Die ergotherapeutische Gruppe findet jeden Mittwoch von 16.00 - 18.00 Uhr statt.

  • Musiktherapie

    Musiktherapie ist Resonanztherapie. Beim Hören von Musik und dem Entstehenlassen von Klängen entsteht Resonanz in Form von innerlichen Bildern, Gedanken und Gefühlen, bis hin zu körperlichen Reaktionen (z.B. Wechsel in der Atmung). Die Verbindung mit dem Gehörten und der eigenen Resonanz bietet oft Anknüpfungspunkte an die eigene Biographie. Menschen brauchen auch die Resonanz anderer. Es bieten sich Möglichkeiten zu Resonanzerfahrungen, die neben dem gesprochenen Wort vielfältige Ausdrucks- und Veränderungspotentiale eröffnen können. Musiktherapie ist ein Verfahren, das alle konkreten Prozesse des Lebens und Erlebens eines Menschen ernst nimmt und in der Therapie aufgreifbar macht. Dabei bietet sich Raum für das Erproben experimenteller Veränderungsmöglichkeiten im geschützten Rahmen der Therapie, um den Transfer in den Alltag zu erleichtern.

  • Progressive Muskelentspannung

    Die progressive Muskelentspannung nach Jacobson ist ein einfach zu erlernendes Verfahren, welches mittels der An- und Entspannung einzelner Muskelgruppen zu einer Steigerung des psychischen und körperlichen Wohlbefindens führt. Andere Verfahren nutzen die menschliche Vorstellungskraft, um sich unter Anleitung in Entspannungszustände zu versetzen.

  • Sport

    Der vorbeugende und therapeutische Effekt körperlicher Aktivität ist nicht nur für den Bereich der Herz- und Kreislaufkrankheiten erwiesen, sondern hat sich auch in vielfältiger Weise bei der Behandlung von psychischen Erkrankungen bewährt. Regelmäßige körperliche Aktivität hat eine angstlösende, antidepressive und entspannende Wirkung. Außerdem kann mit leichten gymnastischen Übungen sowie Training an Fitnessgeräten die körperliche Wahrnehmng oftmals verbessert werden.

  • Lichttherapie

    Die Lichttherapie hat sich als sehr wirksam bei bestimmten Depressionsformen erwiesen. Es handelt sich hierbei um Depressionen, die vorrangig jeweils im Herbst/Winter auftreten. Die Lichtexposition erfolgt über ein Feld von Leuchtstoffröhren mit einer Stärke von 10000 Lux. Die Lichtquelle umfasst das gesamte Spektrum des Sonnenlichts mit Ausnahme der UV- Strahlung. Die Wirkung wird über das Auge erzielt: Die Betroffenen müssen jede Minute mehrere Sekunden in das Licht schauen. Die Lichtimpulse werden über die Sehbahn in bestimmte Bereiche des Hypophysen-Hypothalamus-Pinealis-Systems geleitet, in denen sie bestimmte Neurotransmitter beeinflussen.