Türchen 21:

Prof. Dr. Barbara Wild – Fliedner Klinik Stuttgart

Gute Vorsätze

Nächstes Jahr höre ich mit dem Rauchen auf, esse weniger, sitze nicht mehr so faul auf dem Sofa,  und so viel Geld für Schuhe wie bisher gebe ich auch nicht mehr aus. Gute Vorsätze? Wir kennen das alle: Erst einmal kommt noch Weihnachten - da kann man das aber sowieso nicht einhalten - und im neuen Jahr sind die Vorsätze auch schnell wieder vergessen. Wie erreiche ich dennoch, was ich will?

Erstmal muss man sich klar machen, was man wirklich will. Und da hilft es, auf das Bauchgefühl zu hören. Ziele, die mir von Anfang an ein mulmiges Gefühl machen, ambivalent sind, aus Pflichtbewusstsein entstehen, taugen nichts. Es lohnt sich, sich die Zeit zu nehmen und herauszufinden, um welches Bedürfnis es wirklich geht (gesund bleiben, attraktiv sein, geliebt werden...?).

Danach ist es gut, das Ziel positiv zu formulieren, sich also nicht vornehmen, etwas zu vermeiden, sondern lieber zu benennen, was man erreichen möchte: z.B. ich will freundlicher mit mir umgehen... Das Ziel sollte auch so formuliert werden, dass man die Verwirklichung ganz in der eigenen Hand hat.

Und um dann das Ziel auch zu erreichen, ist es wichtig, ganz konkrete Schritte in die richtige Richtung zu überlegen, am besten für möglichst viele Situationen im Alltag: Wenn ich zwischen Aufzug und Treppe wählen kann, dann nehme ich die Treppe... Hilfreich sind auch Erinnerungshilfen, z.B. ein Foto als Bildschirmhintergrund, das mich an mein Ziel erinnert. Und Rückfälle in altes Verhalten sollte man als Hinweise betrachten, wie man es beim nächsten Mal besser machen kann. Nicht als Zeichen, dass es sowieso keinen Sinn hat.

Also: Was ist Ihr nächstes Ziel?

Übrigens:
Es gibt bereits alle guten Vorsätze.
Wir brauchen sie nur noch anzuwenden.

Blaise Pascal

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