Türchen 19:

Sebastian Zumdick – Fliedner Klinik Düsseldorf

Mist! Weihnachten liegt ja an einem Wochenende!

Wer hat sich noch nicht darüber unterhalten? „Weihnachten liegt dieses Jahr aber ungünstig, da verschenken wir doch einen freien Tag.“

Wer hat noch nicht daran gedacht? Die Brückentage 2017 möglichst effektiv in der Urlaubsplanung (möglichst vor den Kollegen) zu nutzen.

Das Denken an Optimierung, Effizienz, Wettbewerb und Leistungssteigerung schwappt schon seit langem in Bereiche der Privatsphäre über: Regeneration, Freizeitaktivitäten, Beziehungen oder eben auch die Urlaubgestaltung. Dabei sind diese Bereiche eigentlich aus sich heraus mit anderen Wertigkeiten verknüpft: Muße, Prozessorientierung, Freiwilligkeit und Intimität. 

Wie kann also der Ausgleich zum stressigen (Büro-)Alltag erfolgen, ohne dass wir die dort vorherrschenden Muster mit übertragen und dadurch die eigentliche Erholung mindern?

Genauso wie in einer Wochenendbeziehung gilt es die Zeit nicht mit Ansprüchen zu überfrachten. Nicht die Quantität, sondern die Qualität in den Vordergrund zu stellen und vielleicht die Aufmerksamkeit auf die „Basics“, auf vermeintlich einfache Tätigkeiten zu richten. Die eigenen Ansprüche an die so wertvolle „Quality time“ zu überdenken und sich vielleicht auch dort zu begrenzen. Zu akzeptieren, dass eine Erholung nicht immer auf Knopfdruck klappt, ein voller Terminkalender auch am Wochenende nicht erholsam ist und eine bewusstes Zurücknehmen auch einen Wert an sich besitzt.

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