Türchen 11:

Katharina Hajek, Fliedner Klinik Berlin

Duft und Schokolade

Dieser zarte Duft von Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt, das verführerische Aroma des heimischen Eierpunsches oder das Eventgetränk Feuerzangenbowle – die Verlockungen, zu den Feiertagen vermehrt alkoholische Getränke zu sich zu nehmen sind groß. Dazu kommen Dunkelheit und düstere Stimmung oder der Wunsch im Familien- und Freundeskreis für die extra Portion Spaß zu sorgen, die zusätzlich den Alkoholkonsum in der Vorweihnachtszeit in die Höhe treiben.

Wie viel Alkohol „darf“ ich trinken?Eine kumulierte Studie, die die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen veröffentlicht hat liegt die risikoarme Schwellendosis im Umgang mit Alkohol beim gesunden Menschen ohne zusätzliches genetisches oder erworbenes Risiko bei 24g (Mann) bzw. 12 g (Frau) Alkohol pro Tag, also 0,5-0,6 Liter Bier oder 0,25-03 Liter Wein, bei Frauen die Hälfte. Es sollten mindestens 2 alkoholfreie Tage pro Woche eingehalten werden.

Übrigens: Auch das „Aufsparen“ von Alkoholkonsum für das Wochenende hilft nicht – es ist je nach Studienauslegung genauso gefährlich oder gefährlicher wie der regelmäßige Konsum geringerer Mengen.

QUELLE: http://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/dhs_stellungnahmen/Grenzwerte_Alkoholkonsum_Jul10.pdf

Insbesondere (ehemals) alkoholerkrankte Menschen leiden besonders unter dieser Zeit, da sie häufig ihre Gefühle mit Alkohol verdrängt haben oder sentimental auf ausgelassene Familien- oder Firmenfeiern blicken. Selbsthilfevereine und Therapeuten raten zu einem offenen Umgang mit dem Thema: Der oder die Betroffene sollte alkoholfreie Umgebungen aufsuchen und vor allem das Alleinsein vermeiden, Freunde und Bekannte sollten sich auf ein alkoholfreies Fest einlassen.

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