Türchen 1:

Silke Fischer und Dr. Katharina Nickchen – Fliedner Klinik Berlin

Schenken

"Wer mich beschenkt, lehrt mich zu schenken“ heißt ein Sprichwort aus Dänemark"Verwechseln wir schenken manchmal mit Konsum? Je größer und teurer, desto besser?

Wochen vor der Bescherung, vor dem Heiligen Abend durchforsten wir die Einkaufstempel nach Geschenken.  Und wie auch in anderen Bereichen geht es darum schneller, höher, weiter, exquisiter zu sein. Macht uns ein neues I-Phone zufrieden? Oder die neue Spielkonsole? Der teure Diamant? Übersehen wir damit manchmal vielleicht sogar den Beschenkten?

Was macht uns wirklich zufrieden? Worüber freuen wir uns WIRKLICH?

Sind es nicht eher die kleinen  alltäglichen Dinge, die uns glücklich machen?

Warum nicht einfach einmal Zeit verschenken?  Ein gemeinsames Wochenende, einen Tag oder Abend. Ohne Ablenkung, ohne Telefon, ohne Zeitdruck. Zeit, sich eine Geschichte vorzulesen, einen Film gemeinsam zu schauen, ein Essen gemeinsam zu kochen und zu genießen. Jemandem einen Kuchen oder Plätzchen zu backen.

Vielleicht hilft  Joachim Ringelnatz mit seinem kleinen Gedicht  uns daran zu erinnern,  worum es beim Schenken geht. 

Dann können auch andere von uns lernen.

Schenken

Schenke groß oder klein,
aber immer gediegen.
Wenn die bedachten
die Gaben wiegen,
sei Dein Gewissen rein.
Schenke herzlich
und frei.
Schenke dabei,
was in Dir wohnt
an Meinung, Geschmack
und Humor,
so dass die eigene
Freude zuvor
Dich reichlich belohnt.
Schenke mit Geist
ohne List.
Sei eingedenk,
daß Dein Geschenk
Du selber bist.

(Joachim Ringelnatz)

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