Theodor Fliedner Stiftung
Fliedner Klinik Berlin

Sommer 2015

Die Themen:

'Berliner Depressionsgespräche' mit Wolfgang Huber und Karl Lauterbach zum Thema 'Assistierter Suizid'  • Fliedner hautnah: Die Arbeit mit DBT auf der Station 1. • Radikale Akzeptanz und ein gesunder Humor: Interview mit Monika StrathmannWillkommen im Team! Wir begrüßen Dr. med. Katharina Nickchen und Dr. med. Angela Merkl. •  Fliedner im Austausch. Unsere Veranstaltungen.

 

Fliedner Momentaufnahme

Was uns bewegt, was wir bewegen


Egal ob bei Ihnen gerade Sommerloch oder heiße Phase herrscht, wir laden Sie herzlich zu einem regelmäßigen Einblick in unsere Agenda ein: Aktuelle Themen, spannende Diskussionen, unser Klinikalltag hautnah. Dieser elektronische Rundbrief ist die Einladung, mit uns in Kontakt zu bleiben! Selbstverständlich können Sie sich jederzeit flexibel für dieses Format ab- und anmelden. Informationen dazu finden Sie am Ende dieser E-Mail.

 

Wir möchten Ihnen in dieser Ausgabe einen Höhepunkt unserer Veranstaltungen in der zweiten Jahreshälfte nahe legen: In unserer Reihe Berliner Depressionsgespräche werden Bischof Wolfgang Huber und Karl Lauterbach am 8. Oktober zum Thema "Assistierter Suizid" debattieren. Darüber hinaus laden wir Sie ein, etwas in die Welt der Fliedner Klinik Berlin einzutauchen. Wir stellen Ihnen die neuen Gesichter im Team der Klinik und in der Reihe Fliedner hautnah die Station 1 der Tagesklinik vor. Lassen Sie sich von Dipl.-Psych. Monika Strathmann einen gleichermaßen professionellen wie persönlichen Einblick in den Stationsalltag geben. Schließlich nehmen wir Sie mit auf einen kleinen Rückblick in die vergangenen Monate.

 

Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!

Zwei Wochen vor Bundestagsbeschluss:

Berliner Depressionsgespräche zum Thema ärztlich assistierter Suizid

Kaum ein medizinisches Thema wurde seit der Orientierungsdebatte im Deutschen Bundestag im November 2014 so kontrovers diskutiert wie der „ärztlich assistierte Suizid“, kaum eine Debatte wurde so emotional und persönlich geführt. Anfang Juli hat nun das offizielle Gesetzgebungsverfahren begonnen. Vier Entwürfe ringen dabei um öffentliche Aufmerksamkeit und die Stimmen der Parlamentarier. Sie reichen von einem völligen Verbot bis hin zu einer geregelten Erlaubnis. Anfang November 2015 soll die Entscheidung fallen. Die Frage, ob eine ärztliche Sterbebegleitung in Zukunft zulässig sein sollte, macht Widersprüche deutlich zwischen medizinischen, wissenschaftlichen, ethischen, sozialen, theologischen Aspekten und der Vielzahl persönlicher Meinungen und Erfahrungen.

 

Suizidalität ist aus psychiatrischer Sicht meist Ausdruck seelischer Not, Suizidprävention ist daher eine der zentralen Aufgaben in der Medizin. Unsere alternde Gesellschaft verzeichnet eine Zunahme palliativer Situationen mit schweren und terminalen Erkrankungen am Lebensende. Wie sehr soll der Einzelne über sein Sterben entscheiden? Soll die Beihilfe zum Suizid zum medizinischen Handlungsrepertoire gehören? Gibt es ein Recht auf ein selbstbestimmtes, ärztlich unterstütztes Lebensende? Es gibt für Ärzte keinen gesetzlichen Handlungsrahmen zum assistierten Suizid, im Gegenteil: die Beihilfe zum Sterben ist standesrechtlich untersagt. Rahmenbedingungen sind äußert schwer zu regeln: die Hoffnungslosigkeit einer palliativen Situation ist oftmals nicht objektivierbar. Und: Wer trifft dann die Entscheidung, ob Sterben angemessen ist?
 

Wir laden Sie ein, dieses Spannungsfeld im Rahmen der Debatte zwischen Prof. Karl Lauterbauch und Prof. Wolfgang Huber mit uns zu betreten! 

 


Berliner Depressionsgespräche 08. Oktober 2015

Ärztlich assistierter Suizid - Debatte über ein ethisches Dilemma

Bischhof Prof. Dr. Dr. Wolfgang Huber

Rat der Evangelischen Kirche Deutschland;

ehemaliges Mitglied im Deutschen Ethikrat

 

 

 

"Das Recht auf Selbsttötung als allgemeine Norm kann es genauso wenig geben wie ein Recht auf Krankheit."

 Prof. Dr. med. sc. Karl Lauterbach

Mitglied des Bundestages (SPD),

Schwerpunkt Gesundheitspolitik.

 

 

"Ich halte ein striktes Verbot der Sterbehilfe nicht mehr für zeitgemäß."

   

 

Über die Berliner Depressionsgespräche:

Ziel der Berliner Depressionsgespräche ist es, kontroverse Themen aus dem psychiatrisch-psychologischen und neurowissenschaftlichen Feld, vor allem der Stress- und Depressionsforschung, in die Öffentlichkeit zu tragen und die öffentliche Debatte um diese Themen anzuregen. Die Berliner Depressionsgespräche verbinden Forschung, Versorgung und den zivilgesellschaftlichen Sektor um die medizinischen, psychologischen und gesellschaftlichen Themen, die mit dem Krankheitsbild Depression verknüpft sind. Ziel ist eine lebendige Translation von Wissenschaft in die Öffentlichkeit sowie von kontroversen Fragestellungen in die Forschung.

Flieder hautnah: Station 1

Ein Portrait über den Alltag mit Borderline-Patienten, den besonderen Nutzen der DBT und die nötige Augenhöhe im Stationsalltag.  

In der fünften Etage der Charlottenstraße 65 am Berliner Gendarmenmarkt ist es zu fast jeder Tageszeit hell: Große Fensterfronten säumen den langen Flur, von dem Gruppenräume, Therapeutenzimmer und die gemeinsam Küche abgehen. Insgesamt erstrecken sich vier Stationen auf verschiedene Stockwerke des Gebäudes, die das breite Profil der Fliedner Tagesklinik widerspiegeln: Traumafolgestörungen und chronische Depressionen werden auf Station 2 behandelt, Angst- und Zwangserkrankungen sowie komorbider schädlicher Gebrauch psychoaktiver Substanzen stehen auf Station 3 im Vordergrund, Station 4 legt den Fokus auf seelische Erkrankungen im Alter 60plus. Das Team von Station 1 ist spezialisiert auf Patienten mit Essstörungen und Borderline-Persönlichkeitsstörungen. 

 

Von Mensch zu Mensch: Monika Strathmann im Gespräch

Radikale Akzeptanz und ein gesunder Humor 

 

An diesem Freitagnachmittag ist es ruhig auf den Fluren der Station 1; die Abschlussrunde für einige Patienten, die ihre Therapie in der Fliedner Klinik Berlin beenden, beginnt in einer halben Stunde. Für die Diplom-Psychologin und angehende DBT-Therapeutin Monika Strathmann immer ein besonderer Moment, denn in diesen Runden spiegelt sich der Kern ihrer Arbeit und die Besonderheit ihrer Station wider. Im Gespräch verrät sie ganz persönlich, warum das so ist, und gibt einen spannenden Einblick in ihren Arbeitsalltag auf der Station 1 der Fliedner Klinik Berlin.

 

Warum ist es gerade der Abschied von Patienten, der viel über Ihre Arbeit aussagt?

 

Im Rahmen der zwölfwöchigen Therapie gibt es viel Nähe und Zuspruch. In der Diagnostik- und Motivationsphase erarbeitet der Patient seine höchst persönliche Analyse und Zielsetzung, die er dann vor dem ganzen Team der Station vorstellt. Gemeinsam hierarchisieren wir die Problematiken und entwickeln einen Plan für die Therapie. Das heißt, schon zu Beginn der therapeutischen Arbeit steht für Patienten und Therapeuten ein großer Leitsatz fest: Wir arbeiten hier als Team zusammen. Der Gedanke, das zu verlieren, kann viel Angst auslösen und alte Problematiken wieder hochholen.

... lesen Sie das ganze Gespräch

Monika Strathmann

"Ich kann einen Weg bahnen, dass Patienten mit ihrer Krankheit umgehen können - das ist eine sehr erfüllende Aufgabe!"

 

Die Diplom-Psychologin und Psychologische Psychotherapeutin arbeitet auf der Station 1 in Gruppen- und Einzelsituationen mit unterschiedlichsten Patienten zusammen. Ganz im Sinne ihrer Weiterbildung zur zertifizierten DBT-Therapeutin stehen für sie Wertschätzung, Teamarbeit mit Patienten und Kollegen sowie die Erarbeitung praktischer Lösungsstrategien im Vordergrund.

 

 

Willkommen im Team!

Wir begrüßen Dr. med. Katharina Nickchen und Dr. med. Angela Merkl im Team der Fliedner Tagesklinik

 

 Stationsärztin Station 4 "60plus"

Dr. med.

Katharina Nickchen

 

Als gebürtige Berlinerin studierte Katharina Nickchen an der Humboldt-Universität sowie an der Universität Kopenhagen Medizin. Zurück in Berlin war sie zunächst drei Jahre als Assistenzärztin in der Abteilung für Psychiatrie und anschließend ein Jahr in der Neurologie der Schlosspark-Klinik tätig. Nach einer Elternzeitpause kehrte sie im September 2011 wieder in den Beruf zurück und arbeitete zunächst auf einer allgemein-psychiatrischen Station ...

 

... lernen Sie Katharina Nickchen kennen!

 Stationsärztin Station 1

Dr. med. Dipl.-Psych. Angela Merkl

 

Regensburg – München – Paris – Berlin: Im Rahmen ihres beruflichen Werdegangs hat Dr. Angela Merkl fachlich wie räumlich unterschiedliche Perspektiven eingenommen. Ihr Studium der Psychologie an der Universität Regensburg ergänzte die neue Stationsärztin der Station 1 der Fliedner Klinik Berlin um ein Studium der Humanmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach ihrer Promotion im Fach Humanmedizin...

  

... lernen Sie Angela Merkl kennen!

 

 

Fliedner im Austausch

Unsere Veranstaltungen

Die erste Jahreshälfte war geprägt von Austausch. Zahlreiche Auftritte in den Medien zu unserem Kernthema Depression und Großstadt (eine ausführliche Übersicht finden Sie auf unserer Internetseite), Expertengremien, Weiterbildungen und Fachvorträge haben uns beschäftigt und inspiriert. Veranstaltungshöhepunkte waren dabei die zweiwöchig stattfindenden Tuesday Lectures sowie der Fliedner Salon zum Frühlingsanfang. 

 

Rückblick: Fliedner Salon "Frühlingsmusik" 

Passend zu den ersten Sonnenstrahlen verzauberte das Trio Coisa Linda den ersten Fliedner Salon in diesem Jahr. Psychiater Philipp Sterzer an der Querflöte und Maurizio Marzano an der Gitarre füllten gemeinsam mit Sängerin Silke Pfeiffer das zum Konzertsaal umgestaltete Wartezimmer der Fliedner Klinik Berlin mit den exotischen Klängen lateinamerikanischer Musik.
Spannende Gespräche, neue Kontakte und vorsommerliche Atmosphäre in den Räumlichkeiten der Ambulanz am Gendarmenmarkt rundeten den gemeinsamen Frühlingsabend ab und sorgten für Vorfreude auf den nächsten Fliedner Salon. 

 

 

 

Ausblick:

Berliner Depressionsgespräche

Wir laden sie herzlich ein, zur Veranstaltung "Assistierter Suizid - Debatte über ein ethisches Dilemma" am 8. Oktober 2015. Weitere Informationen folgen zeitnah.

 

Fliedner and Friends

Im Rahmen des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) Laden wir Kolleginnen und Kollegen wie jedes Jahr zu uns in die Ambulanz am Gendarmenmarkt ein, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen, sich über aktuelle Projekte auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Wir freuen uns auf Sie am 26. November!

 

Studieneinladung zum Thema Chronostress

Nachteule oder Lerche - wie tickt eigentlich Ihre biologische Uhr? Und verträgt sich Ihr innerer Zeitgeber mit Ihrem Alltagsleben? 

 

Im Rahmen einer neuen Studie an der Charité Berlin unter der Leitung von PD Dr. med. Mazda Adli und Prof. Dr. Dr. Henrik Walter wird der Einfluss von biologischen und sozialen Zeitvorgaben im Alltag auf das Wohlbefinden von Menschen und ihren individuellen Umgang mit stressigen Alltagsereignissen untersucht. Dafür suchen wir Teilnehmer, die online einen 5minütigen Fragebogen ausfüllen! Im Anschluss erhalten Sie von uns eine individuelle Analyse Ihrer Alltagszeitstruktur (insbesondere Ihren Schlaf-Wach-Rhythmus betreffend), die ggf. auch Veränderungsvorschläge beinhaltet.
Ziel unseres Projekts ist die Erforschung von 'Sozialem Jetlag'. Damit ist eine Abweichung der tatsächlichen Schlaf- und Wachzeiten eines Menschen von seinen individuellen chronobiologischen Präferenzen gemeint. Bisher wissen wir kaum Genaues darüber, welche Auswirkungen eine solche Abweichung auf die Stressverarbeitung hat, obwohl über 80% aller Arbeitnehmer zumindest eine moderate Abweichung zwischen chronobiologischen Präferenzen und tatsächlichen Schlaf- und Wachzeiten erleben. Bei Interesse schauen Sie doch einfach auf unserer Website vorbei! Hier finden Sie zusätzliche Informationen und den Fragebogen! Bei Fragen können Sie sich jederzeit an chronostress@charite.de wenden!


Das ChronoStress-Team bedankt sich schon jetzt für Ihre Unterstützung! 

Impressum:

Fliedner Klinik Berlin

Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik

Markgrafenstraße 34   

10117 Berlin

 

Redaktion:

Dr. Dipl.-Psych. Jürgen Ortmann

juergen.ortmann@fliednerklinikberlin.de

Tel.: (030) 20 45 97 -0 

 

Katharina Hajek

katharina.hajek@fliednerklinikberlin.de