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09.04.2018 11:04

Palmen im neuen Zuhause - 21 Bewohner aus dem Wohnheim ziehen aus dem Fliedner-Dorf nach Duisburg

„Und da kommen Palmen hin“, sagt Andrea Neugebauer und deutet auf die Fensterbänke der fast bodentiefen Fenstertüren. Die Freude auf das neue eigene Appartement sieht man der 57-Jährigen an. Sie steht stellvertretend für 20 weitere Bewohnerinnen und Bewohner des Wohnheims für Menschen mit einer geistigen Behinderung im Fliedner-Dorf in Mülheim, die im Spätsommer nach Duisburg ziehen. „Im Fliedner-Dorf stehen umfassende Sanierungs- und Dezentralisierungsmaßnahmen an“, erklärt Christoph-Georg Ohligschläger, Leiter der Abteilung Bauen und Wohnen innerhalb der Theodor Fliedner Stiftung, den Umzug. Das neue Zuhause ist dann die frühere Fliedner Akademie in Großenbaum, in der jetzt die Ausbauarbeiten zum Wohnheim „Zu den Erlen 69“ starten. „Wir gehen derzeit von einer Übergangslösung aus“, sagt Carsten Bräumer, Vorstandsvorsitzender der Theodor Fliedner Stiftung. Ob und wie im Anschluss die Räume weiter genutzt werden wollen und können, hänge von der Entwicklung des Bundesteilhabegesetz (BTHG) und den damit verbundenen Änderungen für ambulante und stationäre Wohnformen ab. 


 
Gemeinschaft schnell formiert
Zuletzt haben die Beteiligten gemeinsam mit Bewohnern und Angehörigen überlegt, wer nach Duisburg ziehen möchte. Laut Gertrud Boguslawski, Einrichtungsleiterin des bisherigen und zukünftigen Wohnheims, war eine Tatsache für entscheidend: „Das Mitarbeiter-Team bleibt erhalten und wird durch eine Nachtbesetzung ergänzt.“ Sie selbst wird ein eigenes Büro in Duisburg haben und an beiden Standorten präsent sein. Die Umzugsgemeinschaft formierte sich daraufhin schnell. „Wir hatten auch vorher Duisburger, die nach Mülheim gezogen sind“, betont Gertrud Boguslawski mit Blick auf das Einzugsgebiet. Die zukünftigen Bewohner wissen den neuen Standort zu schätzen. „Die Möglichkeiten zum Einkaufen sind direkt um die Ecke, die S-Bahn-Station ist sogar barrierefrei, das wird die Rollstuhlfahrer freuen“, sagt Andrea Neugebauer. Auch fachlich besticht das Haus. „Gerade Menschen mit Autismus oder einem erhöhten Rückzugsbedarf haben es hier leichter“, sagt Gertrud Boguslawski. 


 
Verbindungen aufrechterhalten
Von Seiten der Theodor Fliedner Stiftung wird alles dafür getan, dass bestehende Verbindungen aufrechterhalten werden. „Wir organisieren die Fahrten zum Arbeitsplatz in den Fliedner Werkstätten, leisten Assistenz beim Wahrnehmen von Freizeitangeboten oder Treffen zwischen Freunden und Familien.“ Für die Familien der Bewohner sieht sie am neuen Standort einen weiteren Vorteil, denn „in der Umgebung gibt es genügend Mietwohnungen, so dass die Familien noch näher zusammen sein können“. 


 
Freude in der Nachbarschaft
Carsten Bräumer ist froh, dass die Räumlichkeiten der früheren Akademie wieder mit Leben gefüllt werden: „Mit dem Wohnheim ergänzen wir das Angebot rund um den Park.“ Gleich nebenan sind weitere Fliedner-Standorte beheimatet. Die Altenwohnanlage Großenbaum, die Fliedner Akademie und das Fachseminar für Altenpflege. Auch der Küchen- und Servicebetrieb sowie Service-Wohnungen für Senioren siedeln sich um den idyllischen Park. Die Fliedner-Nachbarn freuen sich bereits auf gemeinsame Feste und Begegnungen. Andrea Neugebauer teilt auch diese Freude. „Aus meinem Appartement sehe ich den Park und kann immer hingehen, wenn etwas los ist.“