Übergangswohnen Potsdam

Übergangswohnen bei psychischen Erkrankungen ist eine spezialisierte Form des Wohnens und der Betreuung für Menschen, die von psychischen Gesundheitsproblemen betroffen sind und Unterstützung auf dem Weg zur sozialen und beruflichen Wiedereingliederung benötigen. Diese Art des Wohnens ist darauf ausgerichtet, Menschen in Übergangsphasen ihres Lebens, insbesondere nach einer psychiatrischen Behandlung oder einem stationären Aufenthalt in einer psychiatrischen Einrichtung, eine stabilisierende und unterstützende Umgebung zu bieten.

Das Übergangswohnen bei psychischen Erkrankungen ist eine wichtige Unterstützung für Menschen, die ihren Weg zur Genesung und sozialen Integration fortsetzen. Es fördert die Selbstständigkeit und das Wohlbefinden und hilft, Rückfälle zu verhindern. Das Haus Turnstraße ist eine besondere Wohnform, die speziell auf die Bedürfnisse von erwachsenen Menschen mit psychischen Erkrankungen zugeschnitten ist. Es bietet Wohnmöglichkeiten in der Gemeinschaft für diejenigen, die nicht in einer traditionellen Wohnung leben können oder möchten. Der Begriff "Besondere Wohnform" ist in der Folge des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) entstanden.

Im zweistöckigen Mietshaus leben jeweils 5 Personen in zwei Wohngemeinschaften. Einzelzimmer mit Kabelanschluss sowie WLAN stehen den Bewohner:innen zur Verfügung. Bei Bedarf wird von der Einrichtung auch eine Grundausstattung an Möbeln gestellt. Die Zimmer können individuell eingerichtet werden. Wohn- und Esszimmer, Küche, Wannen- und Duschbad sowie getrennte Toiletten für Frauen und Männer gehören auf jeder Etage dazu. Das Gebäude liegt in einem städtischen Wohngebiet mit nahgelegenen Einkaufsmöglichkeiten, kulturellen Angeboten und einem nahen Zugang zum Babelsberger Park. Öffentliche Verkehrsmittel sind fußläufig zu erreichen. Zum Haus gehört ein Garten mit Blumen- und Gemüsebeeten und einem Pavillon mit Grillplatz.

Orientiert an der persönlichen Lebenssituation des Einzelnen bieten wir Beratung und Assistenz bei der Entwicklung von persönlichen Wohn- und Lebensentwürfen und richten hierbei die Angebote nach den individuellen Unterstützungsbedarf, den jeweiligen Interessen und Bedürfnissen der Klient:innen aus. Gemeinsam werden Formen der Begleitung und Unterstützung besprochen und vereinbart.

Im Haus Turnstraße gilt der Leitsatz „So normal wie möglich, so viel Hilfe wie nötig“. So entwickelt jeder der hier wohnt seinen eigenen Rhythmus und seine Form, den Alltag zu organisieren. Über die Einkäufe und die Art der Verpflegungsversorgung, über die Gestaltung und Pflege der Privat-, Gemeinschaftsräume oder des Gartens entwickeln sie Modelle der Arbeitsteilung.

Ergänzend zu dem regional verfügbaren Angebot in den Werkstätten für Menschen mit Behinderungen bemühen wir uns um individuell bedarfsgerechte und gewünschte Möglichkeiten der Beschäftigung. Einige unserer Klient:innen sind derzeit in einem Zuverdienst-Projekt in Potsdam tätig, in dem es unterschiedliche Arbeitsbereiche gibt und andere bereiten sich auf eine Ausbildung vor. Die meisten unserer Klient:innen nutzen unsere interne Tages- und Beschäftigungsstruktur. Diese ergibt sich aus den verbindlichen Aufgaben wie z.B. Einkaufen, Kochen, Reinigungsarbeiten und aus den Angeboten wie z.B. dem Töpfern, der Holz- und Nähwerkstatt. Wöchentlich findet eine Haus- und Gartengruppe statt. Alle Angebote werden von den Mitarbeiter:innen begleitet.

Kultur- und Freizeitangebote entwickeln sich aus den Interessen, Bedürfnissen und Fähigkeiten der Klient:innen. An den Wochenenden finden regelmäßig Tagesausflüge außerhalb Potsdams oder Unternehmungen vor Ort statt. Unsere Klient:innen besuchen gerne Museen, Konzerte, kulturelle Veranstaltungen, gehen ins Kino oder zu Stadtfesten und unternehmen Fahrradtouren oder Spaziergänge in den schönen Parks in Potsdam.